Mini-Unken sind bereit für die Wildnis Schleswig-Holsteins

Rund 1000 junge Rotbauchunken – eine stark gefährdete Amphibien - Art hier bei uns in Schleswig-Holstein – wurden heute aus der behüteten Aufzucht-Station entlassen.

Sie sind gerade mal acht bis zehn Wochen alt und schon groß und reif genug für ein Leben in freier Wildbahn: rund 1000 junge Rotbauchunken – eine stark gefährdete Amphibien-Art hier bei uns in Schleswig-Holstein – wurden heute aus der behüteten Aufzucht-Station entlassen. Raus aus der Unken-Kita, rein in die vorher aufbereiteten Froschparadiese der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein. „Die acht bis zehn Wochen vom Schlupf bis zum fertigen Jung-Unken-Stadium sind in freier Wildbahn die gefährlichste Zeit. Das überleben nur Wenige. Deshalb lassen wir die kleinen Unken so lange in der geschützten Aufzuchtstation“, erklärt Hauke Drews, Amphibien-Experte, Biologe und seit 20 Jahren Maßnahmen-Manager bei der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein.

In diesem Jahr hat der Froschretter rund 3600 Rotbauchunken in vier Projektgebieten in ganz Schleswig-Holstein ausgebracht. Rund 1000 der rotbauchigen Minis schwimmen, klettern und hüpfen jetzt über die etwa 10 Hektar große Weidefläche in Sprenge, nahe Schwedenecke und Dänisch-Nienhof im Kreis Rendsburg-Eckernförde. Sie haben dort sieben Teiche, blütenbunte Wildpflanzen rundherum, Steinhaufen als perfekte Sonnenliegen und Verstecke und auch muhende Heckrinder, die die Flächen frei fressen und auf diese Weise dafür sorgen, dass die Teichufer sonnenbeschienen sind. Ein perfekter Lebensort für die stark bedrohten Rotbauchunken.

Die es in Schleswig-Holstein immerhin von dem Status „vom Aussterben bedroht“ auf den Status „gefährdet“ geschafft haben. Und das nur, weil Drews Jahr für Jahr Laich der seltenen Amphibien in Teichen mit guten Populationen absammelt, diesen in die dänische Aufzuchtstationen in Odense und Kopenhagen bringt und sich dort die Amphibien-Experten von Amphi-Consult Dänemark um eine sicherer Kindheit der Unken-Minis kümmert.

„Es ist schön zu sehen, dass sie es kaum aushalten können in die freie Wildbahn zu kommen“, sagt Drews hoffnungsvoll. Dieser Rotbauchunken-Lebensraum im Stiftungsland Sprenge ist jetzt zum ersten Mal besiedelt worden. Schon im nächsten Frühjahr wird Drews vorbei kommen und gucken, ob es die meisten der Kleinen geschafft haben und fleißig am Teich rufen.