Spenden statt Reinigen

Hotel „Erholung“ in Kellenhusen spendet knapp 3.500 Euro an die Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein

  • Sandra Redmann, Markus Schnoor, Heike Henning

  • Sandra Redmann, Markus Schnoor, Heike Henning


Sommerzeit ist Urlaubszeit. Für viele Menschen geht es in dieser Zeit an die deutschen Küsten. Wenn die schönste Zeit im Jahr ganz nebenbei auch noch etwas Gutes für Umwelt und Natur hervorbringt, ist das nahezu perfekt.

Das Hotel „Erholung“ in Kellenhusen nordöstlich von Grömitz direkt an der Ostsee macht es vor: für jeden Hotelgast, der auf die Zimmer-Reinigung und frische Handtücher ver-zichtet, spendet das Hotel 1 Euro an die Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein. Das spart zum einen Putzmittel und Wasser auf Seiten des Hotels, schont auf diese Weise die Umwelt und die Spenden machen es möglich, die einzigartige Natur Schleswig-Holsteins zu bewahren, zu schützen und wiederherzustellen.

„Wir freuen uns über dieses Vorzeige-Beispiel in Sachen Nachhaltigkeit, Umwelt- und Naturschutz. Denn nur so können wir als Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein schon heute die Welt von morgen retten“, sagt Sandra Redmann, Vorstandsvorsitzende der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein. Mit dieser großzügigen Spende sei es möglich, wichtige und oftmals letzte Rückzugsorte für stark angepasste Arten,wie in diesem Fall beispielsweise das Stiftungsland Gruber Seekoog, ganz in der Nähe des Hotels „Erholung“ für den Neuntöter, zu erhalten und zu erweitern, erläutert Redmann. Die sich im Wind wiegenden weißen Wiesenmageriten, die rosefarbene Kuckuckslichtnelke, der gelbblühende Knollige Hahnenfuß und der leuchtendblau-blühende Ehrenpreis fühlen sich im schönen Stiftungsland ebenso zu Hause und bieten den Wildbienen, Schmetterlingen und Schwebfliegen einen reich gedeckten Nektar-Tisch.

Die Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein konnte die ersten Flächen im Gruber Seekoog  vor über 24 Jahren erwerben. Mittlerweile erstreckt sich das Gebiet auf über 210 Hektar. Die ersten Maßnahmen um die Verwandlung von intensiv genutztem Acker- und Grünland hin zu einer wildbunten Vielfalts-Wohngemeinschaft starteten dann 2005. Zunächst stellten die Vielfaltschützer*innen der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein den natürlichen Wasserhaushalt auf der Fläche mit Gräben und Stauen und wieder her, dann buddelten sie Teiche für bedrohte Amphibien wie den Laubfrosch. In einem weiteren Schritt bauten sie Wälle drumherum, die dafür sorgen, dass das Regenwasser nach ergiebigen Schauern in der Fläche bleibt. Zu guter Letzt zogen sie noch einen Zaun um Teile des Stiftunglandes, so dass dort eine Herde grasender Galloways einziehen konnte und jetzt dort mit ihrem fortwährenden Hunger den Job als Ökorasenmäher übernimmt. Damit sichern die fressenden Rinder das Überleben der lichtliebenden konkurrenzschwachen Wildpflanzen und damit das Blüten-Buffet für die Wildbienen.  Teile des Stiftungslandes liegen im Vogelschutzgebiet „Oldenburger Graben“ – deshalb tönt es auch immer mal aus Neuntöter-, Feldlerchen-, Braunkehlchen-, Bekassinen-, Kiebitz- und Pirol-Schnabel in den schönsten Tönen.

Seit Beginn der Aktion „Spenden statt Putzen“ im Herbst 2020 sind jährlich mehr als 1.000 Euro durch die Sparsamkeit der Hotelgäste in Kellenhusen zusammen gekommen. Die Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein sagt DANKE an die verantwortungsvollen Urlauber*innen und DANKE an das Hotel „Erholung“ für diese Vorzeige-Idee.