Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein entsetzt

Seeadler-Familie im Stiftungsland Riesewohld vergiftet?

  • Seeadlermännchen

  • Seeadlerweibchen


Noch ist nicht abschließend geklärt, ob die Seeadler-Familie – zwei erwachsene Vögel und ein Jungvogel – im Stiftungsland Riesewohld tatsächlich vergiftet wurde. Die Kadaver sind derzeit zur Untersuchung im Landeslabor in Neumünster. Doch es deutet wohl vieles darauf hin, „Aufgrund der Fundumstände und dem zeitlgeichen Tod der beiden Altvögel und des kleinen Kükens im Nest liegt der Verdacht einer Vergiftung durch die aufgenommene Beute nahe“, heißt es in der Mitteilung der Projektgruppe Seeadlerschutz.

Ein toter Seeadler wurde direkt unter dem Horst gefunden, ein weiteren mit einer Taube in den Fängen im Horst – so nennt man das Nest der Großvögel – und auch das Jungtier lag tot im Horst. Die Projektgruppe Seeadlerschutz hat wegen des bestehenden Verdachts einer illegalen Vergiftung und somit gegen den Verstoß des Naturschutzgesetzes wie auch gegen das Tierschutzgesetz Strafanzeige bei der Umweltpolizei in Heide gestellt. Aktuell laufen die polizeilichen Ermittlungen. Die Staatsanwaltschaft Itzehoe und das Kieler Umweltministerium wurden wegen des dringenden Verdachtes auf eine Straftat informiert. 

Ein wesentlicher Teil des in etwa 700 Hektar großen Waldgebietes gehört der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein. Auch die Landesstiftung ist bestürzt und entsetzt über diesen dramatischen Verlust. Denn: die Greifvögel übernehmen eine wichtige Funktion im Naturhaushalt und waren bis vor wenigen Jahren stark bedroht. Das Stiftungsland Riesewohld gehört zu den wenigen historisch alten Wildnis-Wäldern und ist deshalb von besonderer Bedeutung für die biologische Vielfalt Dithmarschens.